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Sushma Koirala Memorial Hospital Header

Dr. Jaswan Shakya (medizinischer Direktor) Dr. Santosh Bhandari (stellv. medizinischer Direktor) Shanta Mohara (leitende Oberschwester) Bishwajeet Prajapati (Chef-Administration) Bhola Bista (Finanzbuchhaltung) Mamata Singh (Verwaltung)
Nepalesische Leitung des Hospitals

 
Altes Hospital um 1998. Im vorderen Gebäude der OP und die Vor- und Nachbereitungsräume. Das Gebäude mit blauem Dach konnte damals 8 Patienten beherbergen.
Das Sushma Koirala Memorial Hospital (SMKH) wurde 1997 als erste Spezialklinik für Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie in Nepal durch die Initiative des INTERPLAST-Gründers Prof. Dr. Gottfried Lemperle in Kooperation mit dem nepalesischen Sushma Koirala Memorial Trust gegründet. Es liegt etwa 15 km ostwärts der Hauptstadt Kathmandu in der Nähe des etwa 700 Einwohner zählenden Dorfes Salambutar und der nahegelegenen Stadt Sankhu. Der medizinische Schwerpunkt der Klinik liegt in der plastischen Chirurgie. Dabei sollen Patienten mit Gesichtsfehlbildungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Handfehlbildungen, schweren Verbrennungsfolgen, Tumoren der Haut und des Kopfes, Defekten durch Unfälle oder Kriegsfolgen sowie sonstigen Erkrankungen, die in das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie fallen, behandelt werden.


Zahnhelfer Harri bei einer Zahnreinigung.
 
Um das Hospital besser in die umliegenden Dorfstrukturen zu integrieren und die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung zu gewinnen, wird neben der Spezialchirurgie auch die medizinische Basisversorgung in Form einer General Clinic für dieses Gebiet betrieben. Dazu gehört auch eine Zahnstation, die durchgängig von deutschen Zahnärzten und nepalesischen Zahnarzthelfern besetzt ist. Die möglichst lückenlose Einsatzplanung der Zahnärzte wird von Deutschland aus gesteuert. (Siehe "Kontakte") Außerdem stellt das Hospital einen 24-Stunden-Notfalldienst mit einem Krankenwagen sicher.

Zur Verbesserung der Kostendeckung wird auch für verunglückte Touristen ein Notfalldienst angeboten. Der dem Hospital angrenzende Sportplatz ist als Hubschrauberlandeplatz für Krankentransporte bestens geeignet. (Siehe "Kontakte")

Das Krankenhaus bestand Anfang 1997 bei seiner Inbetriebnahme lediglich aus einem stillgelegten alten Hospitalgebäude und einem kleinen Patientenhaus. Die beiden Gebäude und einige Lagerschuppen sowie eine mehrere Hektar umfassendes Grundstück wurde von der nepalesischen Regierung kostenlos zur Verfügung gestellt. Anfangs war kontinuierliches Arbeiten wegen mangelhafter Ausstattung und fehlender Patientenbetten kaum möglich. Dennoch versuchten der amerikanische Arzt Bill Holmes und das Pflegerehepaar Christoph und Aurelia Winter, einen ersten behelfsmäßigen Krankenhausbetrieb zu beginnen. Operationen und medizinische Versorgung wurden damals im Wesentlichen von externen INTERPLAST-Teams bewältigt. Dank der Unterstützung durch das Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM/GTZ) konnten bereits Anfang 1998 die Stellen für eine ständig anwesende ärztliche und pflegerische Leitung eingerichtet werden.

 
Neues Bettenhaus (2001) mit Service-Räumen und (weiter vorne) der Zahnstation. Rechts ist das OP-Gbäude
 
Eingang zum SKM-Hospital nach dem Umbau 2002
Prof. Dr. Dr. Hans-Dieter Pape, ehemaliger Ordinarius der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Uniklinik Köln, begann zusammen mit der früheren Pflegedienstleiterin des Diakonissenkrankenhauses Freiburg, Oberschwester Christa Drigalla, Anfang 1998 einen ersten kontinuierlichen Operations- und Hospitalbetrieb. Schwerpunktmäßig behandelte er Lippen- Kiefer-, Gaumenspalten und begründete damit den guten Ruf des neuen Hospitals. Im September 1999 übernahm der Chirurg Dr. Andreas Settje die Stelle des ärztlichen Leiters, der Dank mehrerer Fernsehauftritte im Deutschen Fernsehen die Spendenbereitschaft wesentlich verbesserte und so die finanzielle Voraussetzung für einen umfassenden Hospitalausbau mit allen erforderlichen Einrichtungen schaffte.

Am 1.9.2008 übernahm Dr. Robert Schachinger (43), Facharzt für Allgemeinmedizin, Plastische, Rekonstruktive und ästhetische Chirurgie aus österreich, die Leitung des Hospitals. Vor seinem Einsatz im SKMH arbeitete er an deutschen und österreichischen Kliniken in der Hand-, Mikro- und Plastischen Chirurgie.

Im November 2009 wurde der nepalesische Arzt Dr. Jaswan Shakya mit der ärztlichen Leitung des Hospitals betraut. (Siehe "Selbsthilfe") Er hat schon unter den ärztlichen Direktoren Dr. Settje und Dr. Schachinger im SKMH gearbeitet und konnte seine Kenntnisse erweitern und Praxiserfahrung bei den unterschiedlichsten Operationen sammeln. Ihn werden in Zukunft erfahrene Plastische Chirurgen aus Deutschland unterstützen, die, wie in der Vergangenheit, regelmäßig zu Einsätzen ins SKMH kommen und für eine moderne ärztliche Fort- und Weiterbildung sorgen.

Zu den Pionieren des Krankenhauses gehört insbesondere der Ingenieur Hein Stahl, der als technischer Leiter und kreativer Kopf die Neubau- und Modernisierungsarbeiten in Nepal leitete. Er ist zudem ehrenamtlich tätiger Geschäftsführer und Kassenwart der INTERPLAST-Sektion Nepal, die das Projekt finanziert und logistisch unterstützt.

Aus sehr bescheidenen Anfängen mit 8 Patientenbetten und einem primitiven Operationssaal hat sich das Hospital Dank großzügiger Sach- und Geldspenden und durch den selbstlosen Einsatz unzähliger ehrenamtlicher Helfer zu einer respektablen medizinischen Einrichtung entwickelt, die in Nepal bisher einmalig ist. Das Bettenhaus bietet jetzt bis zu 48 stationären Patienten Platz. Alle notwendigen Einrichtungen, Wäscherei, Untersuchungs- und Pflegeräume, Wasserversorgung, Kläranlage, Müllverbrennungsanlage und Notstromaggregate wurden installiert.


Die eigene Kläranlage des Hospitals
 
Einer der Sterilisatoren im OP-Bereich
 
Einer der Notstromdiesel mit Generator. Bei den häufigen Stromabschaltungen im nepalesischen Netz ein absolutes Muss.

Mittelpunkt sind zwei moderne klimatisierte Operationssäle mit Vorbereitungsräumen für die Anästhesie, Aufwach- und Untersuchungsräumen, Sterilisations- und Röntgeneinrichtungen. Das Haus hat eine komplette ständig besetzte Zahnstation mit Techniklabor. Unter dem Leitenden Chirurgen arbeiten 4 nepalesische Ärzte, 21 nepalesische Schwestern, Krankengymnasten und 25 weitere Nepalesen ständig im Hospital-Team. Nepalesische Anästhesisten und Teilzeitkräfte komplettieren bei Bedarf die Stammbesatzung.

Spenden an INTERPLAST-Sektion Nepalprojekt stehen dem SKM-Hospital ohne jeden Abzug zur Verfügung. Alle Interplast-Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Bisher wurden der leitende Arzt des Hospitals und die leitende Oberschwester, die beide aus Deutschland kamen, über das Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM/GTZ) als integrierte Fachkräfte unter Beteiligung von Interplast bezahlt und eingesetzt. Mit der Berufung des nepalesischen Chefarztes entfiel diese Unterstützung. Medizinische Teams, Zahnärzte, Physiotherapeuten, Krankenschwestern, Pfleger, Techniker und andere nützliche Aktivisten auf allen Gebieten, arbeiten genauso unentgeltlich wie die Helfer in der Logistik und Administration in Deutschland. Die Spendenorganisation prointerplast Seligenstadt e.V. (» Website) finanziert seit Jahren die Flugkosten der Teams zu den Einsätzen im Hospital in Nepal.

Seit der ersten Operation im SKM-Hospital am 12. Juni 1997 wurden inzwischen über 13.000 Operationen an etwa 10.000 Patienten vorgenommen.


Operieren mit OP-Mikroskop
 
Dr. Mischkowski und Dr. Prakash bei Lippen-OP

Das Hospital hat sich in der ländlichen Region zu einem echten, weithin sichtbaren medizinischen Zentrum entwickelt, von dem auch das Landstädtchen Sankhu und das Bauerndorf Salambutar in direkter Nachbarschaft wirtschaftlich sehr profitieren.

Um noch besser an die Patienten in entlegenen Landesteilen Nepals heranzukommen, werden regelmäßig, zusätzlich zum stationären Betrieb im Hospital, sogenannte Vorsorge- und Operations-Camps mit mobilen ärztlichen Spezialteams organisiert, die inzwischen über 1800 Operationen vor Ort durchführten. Schwierige Fälle werden jedoch ins SKM-Hospital überführt und dort operiert.


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Sankhu - Nepal, die Heimat des SKM-Hospitals, liegt in der Nordostecke des Kathmandutals cirka 16 km von der Hauptstadt Kathmandu entfernt.