SKM Hospital - Sektion Nepal-Projekt, INTERPLAST Germany
e.V.
Das SKMH ist ein mustergültiges Beispiel für sinnvolle Entwicklungshilfe d. h. Hilfe zur Selbsthilfe.
Aus sehr bescheidenen Anfängen ist das SKMH durch das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen und durch zahlreiche Spenden in den vergangenen Jahren eine lokal bedeutende Spezialklinik geworden.
Anfänglich reisten INTERPLAST-Mitglieder aus allen medizinischen Bereichen wie auch Techniker und Ingenieure mit Instrumenten, Werkzeug, Wissen und Erfahrung nach Nepal, um das Hospital aufzubauen und die nepalesischen Kollegen auszubilden und zu unterstützen. Einige Ärzte, Schwestern und der Ingenieur Hein Stahl waren kontinuierlich, für insgesamt mehrere Monate oder Jahre am Hospital tätig. Seit 2009 wird das Hospital in allen Bereichen durch einheimische Mitarbeiter betrieben.
INTERPLAST unterstützt die Klinik finanziell bei der Behandlung mittelloser Patienten, bei größeren Investitionen zur Erhaltung des hohen medizinischen Standards und bei den allgemeinen Betriebskosten.
Die medizinischen Fachbereiche werden durch Besuche internationaler Spezialisten sowie durch weiterführende Fachausbildungen für einheimische Mitarbeiter/Innen oder ein ergänzendes Studium zum Facharzt/ärztin weiterentwickelt und gefördert.




Was wir leisten
Das SKM Hospital begann mit der Bereitstellung medizinischer Versorgung, insbesondere für arme Menschen. Heute ist es gewachsen und verfügt über mehrere Abteilungen, die eine umfassendere Betreuung bieten. Durch die Aus- und Weiterbildung nepalesischer Ärzte und Krankenschwestern unterstützt das Krankenhaus nun aktiv die nepalesische Bevölkerung dabei, sich selbst zu helfen und eine nachhaltige Gesundheitsversorgung aufzubauen.
Plastisch-rekonstruktive Chirurgie

Neben angeborenen Fehlbildungen oder Tumoren werden im SKMH häufig Verbrennungsfolgen operiert. Letztere ziehen nicht selten körperliche Einschränkungen nach sich: Durch die Ausbildung von so genannten Verbrennungskontrakturen kann es zu deutlichen Einschränkungen beispielsweise der Beweglichkeit von Gelenken kommen. Diese können mit verschiedenen plastisch-chirurgischen Methoden erfolgreich behandelt werden.
Verbrennungs-medizin

Das SKMH hat sich zu einer Spezialklinik für die Behandlung akuter, schwerster Verbrennungen und deren Folgen entwickelt. Seit Bestehen des Hospitals wurden mehr als 9.000 Verbrennungspatienten behandelt.
Fast täglich werden - vor allem im Winter - Patienten mit schweren Verbrennungen eingeliefert, da in den einfachen Unterkünften mit offenem Feuer geheizt wird oder Kerosin-Kocher verwendet werden. Insgesamt sind ungefähr ⅔ aller Verbrennungsopfer Kinder. Sehr häufig sind auch schwere Verbrühungen durch versehentlich verschüttete heiße Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Öl.
Mikrochirurgie

Ein herausragendes Qualitätsmerkmal im Behandlungsspektrum des Hospitals bildet die Mikrochirurgie, bei der in vielstündigen Ops großflächige Wunden ohne deckendes Gewebe mit sogenannten „freien Lappen“, die von anderen gesunden Körperpartien entnommen, transplantiert und damit geschlossen werden.
Für diese „Königsdisziplin“ der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie sind regelmäßig Prof. Mischkowski und Prof. Bannasch als Lehrer zu Gast. Die nepalesischen Ärztinnen und Ärzte lernen dabei sorgfältigste Op-Planung und Vorbereitung und feinste chirurgische Arbeit mit Hilfe eines Op- Mikroskops.
Lippen-Kiefer- Gaumenspalten

Seit Beginn des Projektes ist die Mund- Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) ein weiterer Schwerpunkt. Eine Vielzahl hochqualifizierter Gastchirurgen haben seit 1998 mehrere Tausend Lippen- Kiefer-Gaumenspalten operiert und wesentlich zum guten Ruf des Hospitals beigetragen. Damit verbunden war und ist die Ausbildung einheimischer Ärztinnen und Ärzte.
Ständige Ausbildung hat dabei im Sinne „Hilfe zur Selbsthilfe“ immer höchste Priorität. Dieser Erfolg zeigte sich besonders in diesem Jahr, denn auch ohne Hilfe aus Deutschland operierte Dr. Manohar Yadav und seine nepalesischen Kollegen 30 Patienten mit guten Ergebnissen selbständig.
Zahnklinik

In der Zahnstation mit 2 Behandlungsplätzen werden 7000-8000 Behandlungen pro Jahr durchgeführt. Seit 2023 wurde das bisherige Team mit den Assistenten Rukmini und Hari durch eine nepalesische Zahnärztin Dr. Brinjala Bista verstärkt. Dr. Sybille Keller, u. a. Präsidentin der Organisation „Zahnärzte ohne Grenzen“ hat diesen Weg im Sinne der Nachhaltigkeit konsequent vorgegeben. 2 Jahrzehnte haben uns viele Dutzend deutsche Zahnärztinnen und Zahnärzte mit Expertise und materiell unterstützt und damit die Grundlage für diesen Erfolg geschaffen.
Physiotherapie

Die Physiotherapieabteilung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wahren Leistungszentrum entwickelt. Insgesamt werden rund 8.500 Behandlungen pro Jahr durchgeführt. Intensive Physiotherapie stellt die weiterführende Versorgung nach einer Operation, besonders von Verbrennungspatienten zum Erhalt der Bewegungsfähigkeit sicher und hat damit am Erfolg eines Heilungsprozesses maßgeblichen Anteil.
Wir bedanken uns auch bei den vielen ehrenamtlichen meist jungen Gastphysiotherapeut/Innen aus Deutschland, die diese wichtige Abteilung über Wochen und Monate tatkräftig unterstützen.
Unfallchirurgie/Orthopädie

Seit einigen Jahren sind zwei nepalesische Unfallchirurgen/Ortho- päden am Hospital als Belegärzte tätig. Diese Kollegen versorgen Unfallopfer mit Knochenbrüchen aus der Umgebung operativ. Wenn – wie so oft – die Knochenbrüche mit ausgedehnten Weichteilverletzungen einhergehen, wird im Team mit den plastisch- rekonstruktiven Chirurgen die beste medizinische Versorgung diskutiert und umgesetzt.
Intensivmedizin

Seit Mitte 2023 betreibt das Hospital eine Intensivstation mit 5 Betten. Deshalb können auch Patienten mit schwersten, Verbrennungen und anderen lebensbedrohlichen Erkran- kungen am Hospital behandelt werden. Einigen Schwestern wurde eine Zusatzausbildung für die Intensiv- medizin ermöglicht, so dass die fachlich sehr anspruchsvolle Versorgung von Intensivpatienten auf einem hohen medizinischen Niveau gewährleistet ist.
Gynäkologie

Der Zulauf zur frauenärztlichen Ambulanz ist groß und wir denken darüber nach, eine operative Frauenabteilung mit einem einheimischen Operateur zu etablieren. Mehrere Frauenärztinnen und –ärzte, engagieren sich seit Jahren für die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Frauen und knüpfen enge Kontakte mit einheimischen Kolleginnen.
Innere Medizin

Seit 2 Jahren arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin als Belegarzt am Krankenhaus. Zuckerkrankheit, Blut- hochdruck und chronische Lungen- erkrankungen (als Folge der offenen Feuer in den Unterkünften) sind sehr häufige Erkrankungen in Nepal. Schwer erkrankte Menschen werden zur Behandlung stationär aufgenommen.
Medizinisches Labor

Oft nur wenig beachtet arbeiten unsere 3 Laboranten unglaublich effektiv! Pro Jahr werden mehr als 40.000 Untersuchungen durchgeführt. Dies sind neben den normalen Blut- und Urinuntersuchungen auch Unter- suchungen bei Verdacht auf Parasiten- Wurm- und Durchfallerkrankungen. Zusätzlich betreuen unsere Laboranten das Blutdepot.
Das Hospital als Trainingszentrum

Immer mehr entwickelt sich das Hospital zu einem Ausbildungs- und Trainingszentrum für Health Workers der umliegenden Kommunen und für Ärztinnen, Ärzte, Schwestern, Pfleger und Physiotherapeut/Innen verschie- dener Krankenhäuser Kathmandus. Mittlerweile ist das Hospital zu einem Schulungszentrum des nepalischen “National Health Trainings Centers“ benannt worden.
Vernetzung mit Interburns

Zusammen mit der Organisation Interburns (https://interburns.org) werden regelmäßig mehrfach im Jahr mehrtägige Fortbildungsveranstal- tungen zur Prävention und Primärversorgung von Verbrennungen durchgeführt. Dies unterstreicht unseren Ruf als Spezialklinik für Verbrennungschirurgie und macht uns weit über die Grenzen Nepals bekannt. Hauptinitiatorin dieser Veranstaltungen ist unsere stellvertrende Medizinische Direktorin Dr. Rojina Shilpakar. Mittlerweile ist sie nebenberuflich Tutorin von Interburns und unterstützt dabei Fortbildungsveranstaltungen in anderen Entwicklungsländern
Allgemeinchirurgie, Urologie
und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Bei Bedarf kommen Fachärzte der jeweiligen Fachrichtung ans SKMH, um kleinere Operationen durchzuführen.
Augenärztliche Ambulanz
Eine Gruppe nepalesischer Augen- ärztzinnen und Augenärzte nutzt einen Raum im Hospital für ambulante Untersuchungen und Behandlungen.
Dermatologische Ambulanz
An zwei Tagen pro Woche hält ein(e) Hautarzt/ärztin an der Klinik Sprechstunden ab. Außerdem ist sie/er Konsiliararzt/ärztin für stationäre Patienten.
Mithelfen & engagieren. Ihr Engagement macht einen Unterschied!
Unterstützen Sie uns dauerhaft und retten Sie Menschenleben.
INTERPLAST unterstützt das Hospital in der Finanzierung und der Weiterbildung des Personals durch ehrenamtliche Einsätze von Gästen in allen Bereichen.
Trotz der bisher erreichten Erfolge auf dem Weg zur Selbständigkeit ist die weitere Finanzierbarkeit dieses nachhaltigen Projektes immer noch auf Spenden angewiesen. Deshalb bitten wir und die Patienten Sie herzlich um Spenden.